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Channel: OXICO Höhentrainingssysteme
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Irene Perndanner

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Nepal Oktober 2013

Dieses mal war ich mit einer Gruppe in Nepal unterwegs. Von Lukla aus wollten wir den Mera Peak (6461m) besteigen, weiter über den Amphu Laptsa Pass (5780 m) , auf den Islandpeak (6189 m) und über die Everest-Route zurück nach Lukla.
Um mich gut vorzubereiten hatte ich das Oxico-Zelt diesmal für drei Wochen zu Hause und das Training ging zügig vorwärts mit deutlich spürbaren Anzeichen der Höhenanpassung. Mein Wunsch war, in Nepal die Tour geniessen zu können und nicht so strapaziert zu sein, dass ich gar nichts mitkriege. Da ich ein beziehungsorientierter Mensch bin, wollte ich auch noch genug Energie übrighaben, um mich mit meinen Teamkollegen und dem nepalesischen Team unterhalten zu können und Spaß zu haben. Ausserdem ist diese Route lange Zeit gleichmäßig über 5000 m und es gibt keine rasche Rückkehr in tiefere Regionen, ausser mit dem Rettungshubschrauber und nur, wenn er überhaupt fliegen kann. So wollte ich möglichst viel Risiko minimieren und diese Rechnung ist auch voll aufgegangen.
Normalerweise gibt es im Oktober in der Nachmonsunzeit etwa drei Regentage – eine recht stabile Zeit.
Sherpas
Auf unserer Reise sollte es aber ganz anders kommen. Es regnete am Anfang mehrere Tage kräftig. Dann kam ein Schönwetterfenster und als wir im letzten Lager Khare (4870m) vor dem Mera-Pass angekommen waren wurde das Wetter seltsam. Gab es vorher noch Kälte und Schneefahnen von den Gipfeln, wurde es plötzlich sehr warm: 32 C° in der Höhe! Die Satellitenhandys ware gestört und nach langen Bemühungen bekamen wir 6 bruchstückhafte SMS von unserem Metereologen Mag. Bernd Seiser aus Innsbruck herein. Sie sprachen von enormen Niederschlägen, die kommen sollten. Sogar Prof. Karl Gabl hatte mehrmals nachgerechnet – so was gibts normal nicht!
Ohne dass wir es wußten, hatte sich der Zyklon Phaillin über Indien gebildet und richtete dort Verheerungen an und kam auf die Himalayaregion zu. Obwohl das Wetter lieblich aussah und alle ins Hochlager drängten, legten wir einen zusätzlichen Akklimatisationstag ein und dann brach schon die Schneekatastrophe herein. Wir zogen uns aus unseren Zelten in den Keller der Hütte zurück und es schneite innerhalb 48 Stunden 2m. Im Hochlager kämpften die Gruppen ums Überleben, denn dort schneite es 5-6 m. Rettungstrupp 3 Tage waren wir eingeschlossen und brachen unsere Tour dann ab, um uns und unser nepalesisches Team nach Süden in tiefere Regionen in Sicherheit zu bringen. Wir marschierten 6 Tage, um die gesperrten Pässe nach Lukla zu umgehen und kamen alle heil und gesund wieder zurück. Durch das gemeinsam erlebte Abenteuer wurden wir als Team mit unseren nepalesischen Freunden eng zusammengeschweißt und waren alle für die Bewahrung total dankbar.
Nicht auszudenken, wenn wir in den Lagern hinter dem Mera-La von Lawinen verschüttet worden wären – dort hatte es 5 Tote gegeben – oder im Hochlager festgesessen wären. Selbst in Khare auf 4870 m wäre eine Höhenkrankheit fatal gewesen – mehrere Tage kein Ausweg.
Ich bin total froh, dass es mir mit der Höhenanpassung so gut gegangen ist und ich alles intensiv miterleben konnte!


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